Seit einigen Tagen ist für mich die Schmerzgrenze von 10 Euro das Kilo für erntefrischen Spargel aus der Region unterschritten. Das heißt, zum Auftakt der Saison gab es die ganz klassische Nummer: Spargel, Kartoffeln, und Schinken. Beim Schinken scheiden sich die Geister, ich hab am liebsten den Holsteiner Katenschinken. Jette ist da eher bei Kochschinken. Aus Westfalen importiert, sind die zuerst hart gekochten, dann gehackten Eier. Oben drauf einfach etwas zerlassene Butter und fertig!
Jetzt aber zum eigentlichen Thema: Spargelcremesuppe von Omma
Das Kochwasser des oben beschriebenen Spargel nicht wegkippen, sondern gut 1 Liter im Kühlschrank aufheben. Am nächsten Tag ca. ein halbes Kilo frischen Spargel schälen (man kann auch nur die Schale des Spargels nehmen und aus dem Sud direkt eine Spargelcremesuppe als Vorspeise zubereiten), die Schalen 15-20 Minuten im erwähnten Wasser auskochen. Alles durch ein Sieb geben und das Spargelwasser auffangen. Einen halben Liter Gemüsebrühe angießen. Statt wie Oma die gekörnte Brühe, nehme ich wegen des feineren Geschmacks gerne Gemüsebouillon Pur. Den geschälten Spargel in 1-2 cm lange Stücke schneiden und 10 Minuten im Wasser kochen. 2 TL Kartoffelstärke in ein wenig kaltem Wasser lösen und zum Andicken an die Suppe geben. Außerdem ein Eigelb in einer Tasse mit einer Kelle vorher leicht abgekühlter Suppe verrühren, damit das Ei nicht stockt und an die Suppe geben. Alles mit einem halben Becher Sahne, einem Eßlöffel Butter, Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken. Ich werde hier nicht mit Superlativen anfangen, das überlasse ich euch. Wozu ist diese Kommentarfunktion denn sonst gut?
Nun muss ich aber noch eine Abkehr von der Tradition gestehen. Da wir die Suppe als Hauptgang und nicht wie früher, als Vorspeise zu uns genommen haben, gab es noch eine zusätzliche Einlage. So haben wir 150 g Thüringer Mett in kleine Bällchen gerollt und einige Minuten vor dem Spargel in die Suppe zum Garziehen gegeben. Sie haben die Suppe vielleicht nicht besser gemacht, aber keinesfalls war sie schlechter. Sorry Oma …
Als frische Kräuter passen z.B. Kerbel oder auch einfach glatte Petersilie.
Wem dieser kurze Opener zur Spargelsaison schon ganz gut gefallen hat, den erwarten hier in den nächsten Tagen und Wochen noch ausgefallene Kreationen. Wir tragen die Highlights aus verschiedenen Zeitschriften zusammen und werden uns auch selbst an einigen Kreationen probieren. Ich bin auf die Outtakes gespannt!
Zutaten in der Reihenfolge ihrer Verwendung:
- 1 l Spargelwasser
- Schale von einem halben Kilo Spargel
- 1/2 l Gemüsebrühe
- 1/2 kg geschälter Spargel
- 2 TL Kartoffelstärke
- 1 Eigelb
- 1/2 Becher Sahne
- 1 EL Butter
- Salz, Pfeffer und etwas Zucker
- 150 g Thüringer Mett
- frische Kräuter wie Kerbel oder Petersilie
Eine kleine verträumte Dokumentation zum feinen Gemüse gibt es hier: